Die fünf schönsten Feste in Bayern –
Hier dürfen Sie Ihre Tracht ausführen
Auf bayrischen Festen muss die Tracht sitzen, das Bier schäumen und die Stimmbänder für den Jodler geölt sein. Die fünf schönsten Traditionsfeste, die einen Ausflug lohnenswert machen, stellen wir hier vor!
Bevor wir genauer auf die Veranstaltungen eingehen, zunächst einmal zwei bayrische Basics– Tracht und Spezialitäten:
Was zieh ich an?
Ganz einfach: Tracht! Jeans und Turnschuhe sind auf solchen Veranstaltungen tabu und man fällt als Tourist oder "Zugroaster" (ein nach Bayern Zugereister) auf. Wer noch kein Dirndl oder keine Lederhose hat, der findet zum Beispiel bei vielen Spezialgeschäften eine große Auswahl an Trachtenmode.
Speis und Trank
Bayerns Traditionsbewusstsein spiegelt sich auch in den angebotenen Speisen und Getränken wieder. Was muss man unbedingt probiert haben?
- Riesenbreze mit pikantem Obatzdem
- frischer Apfelstrudel oder Dampfnudel mit Vanillesauce
- Kaiserschmarrn mit Apfelkompott
- "Zwei oder Drei im Weggla" (Nürnberger Bratwürste in der Semmel)
- Schweinebraten mit Knödeln und Soße
- Weißwürste mit süßem Senf
- Auszogne/Krapfen/Rottnudel/Streubla/Kiachle (Schmalzgebäck, das in ganz Bayern einen anderen Namen hat)
- natürlich das gute bayrische Bier
1. Die Kirchweih – Kärwa, Kirwa, Kerm oder Kirta?
Die Kirchweih galt eigentlich als christliches Fest anlässlich der Kirchweihe eines Kirchengebäudes. Die Religion steht heute nicht mehr im Vordergrund, sondern die Tradition, das Beisammensein und das gute Bier natürlich. In den meisten Ortschaften findet die Kirchweih (Allerweltskirchweih) am 3. Sonntag im Oktober statt. Die Oberpfälzer und Franken halten sich jedoch nicht an diesen Termin: Dort feiert jeder Ort von Frühjahr bis Herbst an seinem eigenen Termin. Und auch die Namen des Festes sind in ganz Bayern verschieden. Wichtigster Bestandteil ist der "Kirwabaum" (Kirchweihbaum), der meist sogar bis Oktober stehen bleibt. Die Kirwabuben, also die Jungen aus dem Dorf, tragen alle ein weißes Hemd mit einem roten Tuch. Besonders schön ist die Jakobi-Kirchweih in Oettingen und die Kirchweihen in Erlangen und Fürth.
2. Tanz in den Mai – das Maibaumfest
Ein Baum war schon bei den Kelten und Germanen ein Symbol für keimendes Leben und Weisheit. Dieser Baum steht im Mai im Vordergrund, indem man ihn reich verziert, in der Dorfmitte platziert und so um Segen für Mensch, Vieh und Felder erbittet. Gleichzeitig begrüßt man den Mai, weswegen das Fest meist am 30. April oder 01. Mai stattfindet.
3. Bayrische Volksfeste – Traditionell, aber nicht altmodisch
Die meisten Volksfeste finden im August oder September statt und dauern in der Regel zwei Wochen. Man könnte sie als kleines Oktoberfest bezeichnen, denn auch auf den kleineren Volksfesten gibt es Fahrgeschäfte, Bierzelte, Spielbuden und natürlich zahlreiche Schmankerl-Stände mit "Leberkassemmeln", gebrannten Mandeln und Grillhendl. Die Volksfeste im Münchner Umland, also Dachau, Erding und Freising und das Gäubodenfest in Straubing sind einen Besuch wert.
4. Münchner Kocherlball – Nur für Frühaufsteher
Früher trafen sich die Kocherl, d.h. Hausdiener, Gärtner, Kindermädchen und Köchinnen, Ende des 19. Jahrhunderts sonntags regelmäßig am Münchner Chinesischen Turm zum Tanzen. Sie mussten sich natürlich früh morgens treffen, weil sie wieder zurück sein mussten, wenn ihre Herrschaft aus der Kirche zurück war. Diese Tradition lebte seit 25 Jahren wieder auf, Treffpunkt ist der dritte Sonntag im Juli und los geht es um 6 Uhr. Wer einen Platz ergattern will, kommt besser schon ein bis zwei Stunden vorher. 2013 waren es immerhin 12.000 Menschen, die in den frühen Morgenstunden in den Tag getanzt haben. Tanzen Sie mit oder schauen Sie zu, wenn die Menge Walzer, Polka und Münchner Francaise zur Musik von der Blaskapelle tanzt!
5. Die Wiesn – Ausnahmezustand in München
Es ist das größte Volksfest der Welt und verdient deshalb eine ausdrückliche Erwähnung. Aber wer kennt es auch nicht, das Oktoberfest oder die Wiesn, wie die Münchner es nennen. Im Oktober 1810 wurde zu Ehren des Kronprinzen Ludwig und Prinzessin Therese auf einer Wiese vor den Stadtmauern von München ein großes Pferderennen veranstaltet. Deswegen heißt die Wiese heute "Theresienwiese" und das Oktoberfest bekam seinen Beinamen, da es auf der Theresienwiese stattfindet. Es dauert drei Wochen, wobei der erste Sonntag im Oktober immer der letzte Wiesn-Tag ist. Am Wochenende öffnen die Bierzelte bereits um 9 Uhr, unter der Woche erst um 10 Uhr. Letzter Bierausschank ist um 22:30, um 23:30 Uhr schließen die Zelte.